Townsville – Winton – Longreach – Rest Area
Der heutige Tag begann wieder einmal relativ früh und so fuhren wir gegen 7:30Uhr am Campingplatz in Townsville los.
Unser Ziel war es, die laut unterschiedlichen Berichten langweilige Route von Townsville nach Rockhampton zu umfahren
und dabei einen Eindruck von der berühmten roten Erde (red dirt) zu gewinnen. Ein ganz toller Nebeneffekt sollte dabei
der Sternenhimmel beim wildcampen im Outback sein.
Nachdem wir die Zivilisation um Townsville hinter uns ließen begann die Vegetation sich Schritt für Schritt zu verändern, so wurde aus dem Regenwald immer mehr ein Mischwald gefolgt von einer Strauchlandschaft die uns umgab. Immer mehr kam dabei die so markante rote Farbe ins Spiel der Landschaft. An einem netten kleinen Rastplatz, gleich neben einem ausgetrockneten Flussbett machten wir halt um ein ausgiebiges Frühstück zu genießen. Das weckte auch das Interesse eines „locals“ (Lokaler Bewohner), der gleich mal mit seinem fetten Jeep neben uns halt machte und ein paar nette Floskeln mit uns tauschte. Entweder aus Nettigkeit oder aber wie sich im Gesprächsverlauf deuten lassen könnte, um zu checken ob wir auch Goldschürfer waren. Er meinte nämlich in seiner nuscheligen Outback-Art hier sei der beste Platz um dicke Nuggets zu finden. Die Sachen wieder gepackt, abgewaschen und startklar fuhr Lena nun weiter die Strecke entlang, der Toyota schnurrte mit seinen 2.7l lässig Bergauf und Bergrunter und die Vegetation wurde immer karger, bis wir ein schließlich Winton erreichten.
Vollgetankt sprangen wir ins Auto und fuhren weiter nach Longreach. Die Straße war nun kein Highway mehr sondern eher eine kleine Landstraße, welche komplett mit Graßhüpfern gesäumt war. Auch die Landschaft hatte sich wieder verändert, so wurde aus der Buschlandschaft eine riesige Steppe bestehend aus hunderten Killometern von Graß und leichten Hügeln.
Beim Versuch ein kurzes Fotoshooting abzuhalten, wurden wir auf einmal mit dem nervigsten Problem der nächsten 2 Tage konfrontiert: Fliegen!
Sie waren überall und Sie waren gefühlt zu hundert wenn man aus dem Auto ausstieg und dabei waren sie so lästig. Sie bissen, sie flogen einem in die Augen, in die Nase, in die Ohren, … . Die Anzahl und die Intensität kann man sich aus deutscher Sicht gar nicht vorstellen.
Mit voller Fahrt und offener Fenster gelang es uns schließlich irgendwann alle Fliegen aus dem Auto raus zu haben. In guter Outback-Manier versuchten wir hier unseren halben Tank wieder voll zu tanken. Die erste Tankstelle des Ortes war aber leergepumpt, auf Nachfrage ob es denn noch eine andere gäbe meinte der Mann vor uns an der Zapfsäule nein und verschwand. Mit dem Handy auf der Suche wurde uns zum Glück schnell klar: Zum Glück gibt es noch eine ein paar hundert Meter weiter. Just in dem Moment klopfte es gegen unsere Scheibe und ein lässiger Südstaaten Typ nuschelte uns dies ebenso durch die geöffnete Scheibe.
Mit einer Tüte Chips und einer neuen Richtung verließen wir dieses kleine einsame Örtchen (Nachbarort: 200km). An der Dinosaurier-Ausgrabungsstätte,
so wurde uns gesagt, soll es eine schöne red dirt Area (Rote Erde Bereich) geben. Oben an der Stätte angekommen hatten wir einen unglaublichen Blick übers Tal, jedoch ist unser erneutes Fotoshooting wieder an den Fliegen gescheitert. So versuchte in noch bis zu einem Felsabsatz zu gelangen, musste
allerdings, nachdem ich vor lauter Fliegen nix mehr sah und die Schlangenspur vor mir Konzentration gefordert hätte, aufgeben. Nach einem weiteren Versuch ein paar hundert Meter weiter gaben wir gernervt auf und suchten uns einen Schlafplatz für die Nacht.
Angekommen gegen 18:20Uhr stellten wir auch hier recht schnell fest, dass es die Fliegenplage auch wenn nicht ganz so stark wie vorher anscheinend überall gibt.
Dass hieß es für uns essen im Camper. Vorher musste jedoch noch ein Lagerfeuer her. Also schnell Holz gesucht, in einen Steinkreis gelegt und dann fertig war die romantische Aussicht aus unserm kleinen Zuhause. So langsam wurde der Himmel immer dunkler und auch der hell leuchten Mond lies immer mehr Sterne hervortreten und so dauerte es nicht mehr lang und wir sahen nicht nur 2 wunderschöne Sternschnuppen sondern auch einen Sternenhimmel, wie man ihn nur selten zu sehen bekommt.